Instagram Teen-Konto

Teen-Konten mit Elternkontrolle

Instagram bringt seine Nutzerkonten für Teenager wie angekündigt jetzt auch nach Deutschland und in andere europäische Länder. Damit erhalten Eltern und andere Erziehungsberechtigte automatisch mehr Kontrollmöglichkeiten über die Instagram-Aktivitäten der jungen Menschen. So werden jetzt automatisch alle Instagram-Konten von Teenagern auf die neuen Einstellungen angepasst. Mit den Schutzfunktionen können Eltern nachvollziehen, wie viel Zeit die Kinder auf der Plattform verbringen, welche Inhalte sie sehen und mit wem sie eigentlich chatten.

Instagram-Schutzfunktionen für mehr Vertrauen

Bei der Entwicklung der Teen-Konten wurden die Bedürfnisse von Eltern und Jugendlichen gleichermaßen berücksichtigt. Die Schutzfunktionen der neuen Teen-Konten sollen Eltern ihre Sorgen nehmen, mit wem sich ihre Kinder unterhalten, welche Inhalte sie sehen und wie sie ihre Zeit verbringen. Diese Schutzfunktionen sind automatisch aktiviert und die Entscheidung, ob Teenager*innen unter 16 Jahren ihre Sicherheitseinstellungen lockern können, liegt ganz bei den Eltern:

  • Private Konten: Teen-Konten sind standardmäßig privat, sodass Teenager neue Follower*innen erst bestätigen müssen und Personen, die ihnen nicht folgen, weder ihre Inhalte sehen noch mit ihnen interagieren können. Dies gilt für alle Teens unter 16 Jahren, egal ob diese bereits ein Instagram-Konto haben oder sich neu registrieren, sowie für Teens unter 18 Jahren, die sich für die App registrieren.

  • Messaging-Beschränkungen: Für Teenager gelten die strengsten Messaging-Einstellungen, sodass sie nur Nachrichten von Personen erhalten können, denen sie folgen oder mit denen sie bereits in Kontakt stehen.

  • Einschränkungen bei sensiblen Inhalten: Für Teenager gelten automatisch die strengsten Einstellungen für sensible Inhalte. Damit wird eingeschränkt, welche sensiblen Inhalte (z. B. kämpfende Menschen oder kosmetische Eingriffe) Teens beispielsweise in Explore oder Reels sehen.

  • Eingeschränkte Interaktionsmöglichkeiten: Teenager können nur von Personen markiert oder erwähnt werden, denen sie folgen. Außerdem gilt für sie standardmäßig die strengste Einstellung unserer Nachrichten/Kommentare verbergen-Funktion gegen Mobbing: Anstößige Begriffe und Ausdrücke werden in den Kommentaren und Nachrichtenanfragen von Teens herausgefiltert.

  • Zeitlimit-Erinnerungen: Teenager werden per Benachrichtigung daran erinnert, nach 60 Minuten am Tag die App zu schließen.

  • Aktiver Schlafmodus: Zwischen 22 Uhr und 7 Uhr wird der Schlafmodus aktiviert. Dabei werden Benachrichtigungen stummgeschaltet und automatische Antworten auf Direktnachrichten gesendet.

Meta und Instagram setzen verstärkt auf Jugendschutz

Der Roll-out der neuen Teen-Konten in Europa kommt kurze Zeit, nachdem Meta für alle Plattformen strengere Regeln für einen EU-weiten Jugendschutz in den Fokus gerückt hat. Entsprechende Entwürfe zur Altersverifizierung, zu elterlichen Zustimmungen und einheitlichen Standards für altersgerechte Inhalte reichte der Konzern ein. Dass Meta sich in diesem Kontext kooperativ gibt, ist natürlich nicht verwunderlich. Der Konzern dürfte, wie andere Player mit großen Plattformen, ein Verbot von sozialen Medien für junge Menschen bis zum Alter von 16 Jahren fürchten, wie es in Australien jetzt vorhanden ist. Sollte diese Entwicklung als Präzedenzfall fungieren und zu weiteren ähnlichen Verboten führen, könnte das Meta, Snapchat und Co. vor große Herausforderungen stellen – und Advertiser sowie Brands und junge Creator gleich mit.

Mehr optionale Eingreifmöglichkeiten für Eltern

Bei Teenager-Konten werden die neuen Schutzfunktionen standardmäßig aktiviert. Weil viele Eltern die Erlebnisse ihrer Teenager aber noch aktiver mitgestalten möchten, wurden  optionale Funktionen zur Elternaufsicht eingeführt.
Dazu zählen folgende Updates:

  • Insights, mit wem Teens chatten: Eltern können nicht die Nachrichten ihrer Teenager lesen. Ab sofort können sie aber sehen, mit wem ihre Teenager in den letzten sieben Tagen geschrieben hat.

  • Tägliche Instagram-Zeitlimits für Teens: Eltern können bestimmen, wie viel Zeit ihr Teenager jeden Tag auf Instagram verbringen darf. Ist das Tageslimit erreicht, kann der Teenager nicht länger auf Instagram zugreifen.

  • Instagram-Nutzung von Teens zu bestimmten Zeiten blockieren: Eltern können mit nur einem Button festlegen, dass ihr Teenager Instagram nachts oder zu bestimmten Zeiten nicht verwenden dürfen.

  • Sehen, welche Themen sich ihr Teenager ansieht: Eltern können einsehen, welche altersgerechten interessenbasierten Themen ihr Teenager ausgewählt hat, um mehr passende Inhalte zu sehen.

Mehr zur Verwaltung eines Teen-Kontos auf Instagram findest Du auf Teen-Konto verwalten

Mein Fazit zu Instagrams Teen-Konten:

Auch mit einem Instagram Teen-Konto ist meiner Meinung nach die kontinuierliche Begleitung durch Erziehungsberechtigte wichtig. Eltern sollten sich gemeinsam mit den Jugendlichen die Trends und Schönheitsideale, die auf Plattformen wie Instagram vorgelebt werden, anschauen und darüber miteinander reden. Vor allem Jugendliche in der Pubertät kann der soziale Vergleich und körperbezogene Ideale belasten.